Gin: Wissenswertes über den Wacholderschnaps

Gin ist ein alkoholisches Getränk, welches beim oder nach dem Destillieren mit Botanicals, insbesondere Wacholderbeeren versetzt wird. Am liebsten wird Gin als Mischgetränk getrunken. Sehr beliebt ist der Gin Tonic.

Die für Gin typischen Botanicals sind Wacholderbeeren, Koriander, Zitrusschalen und Kardamom.

Beliebte Longdrinks und Cocktails neben dem Gin Tonic sind zum Beispiel Martini (Gin mit Wermut gemischt), Gin Soda (Gin und Mineralwasser gemischt) oder Gin Buck (Gin mit Ginger gemischt).

Die Geschichte des Gins

Die ersten Hinweise auf Gin in der Vergangenheit gibt es im 16. Jahrhundert. Wie so viele alkoholischen Getränke wurde auch der Gin am Anfang in der Medizin verwendet.

Man kannte ihn in dieser Zeit als Wacholderschnaps oder auch Genever. Dies ist Holländisch und heißt Wacholder. Den holländischen Namen hat der Gin seinem Erfinder, dem holländischen Arzt Franciscus Sylvius de la Boe zu verdanken. Sowohl in der Zeit der Pest als auch später noch galt der Gin als Heil- und Linderungsmittel. Vor allem bei Fieberanfällen wurde er im Mittelalter oft eingesetzt.

Bald wurde der Wacholderschnaps jedoch von Medizin zum Genussmittel. Dies war vor allem den Adeligen zu verdanken, die zunehmend Gefallen an dem Schnaps fanden.

Durch die enge Verknüpfung von Holland und England kam der Genever bald auch nach England. Dort fanden die englischen Soldaten im Krieg gegen Spanien Gefallen an dem Getränk. Der Name Genever wurde von ihnen allerdings einfach mit „Gin“ abgekürzt. Durch die billige Herstellung des Gins kamen auch neue Geschmacksrichtungen dazu.

Man experimentierte viel herum.

1736 wurde der sogenannte „Gin Act“ erlassen. Dieser erlaubte die Herstellung von Gin nur noch mit einer Lizenz. Davon ließen sich die Engländer jedoch nicht abschrecken und produzierten den Gin schlichtweg unter anderen Namen.

Bis 1751 wurde mit weiteren Beschlüssen versucht, den Alkoholmissbrauch einzudämmen, allerdings ohne Erfolg.

Mit dem „Tippling Act“ wurde es besser. Die Kosten für Lizenzen sanken, allerdings wurde die Herstellung von Gin mit minderer Qualität härter bestraft. Infolgedessen stieg die Qualität, und ebenso die Preise. Nun konnte sich nur noch ein kleiner Teil der Bevölkerung den Konsum von Gin leisten.

Als die Engländer anfingen den Gin in ihre Kolonien zu verschiffen, darunter Indien, erwies sich dieser als sehr praktisch. Aufgrund seines hohen Alkoholgehalts verdarb er nicht so schnell. Außerdem mischten die Seeleute ihren Gin mit chininhaltigen Getränken und gaben, für einen besseren Geschmack, Sodawasser und Zucker dazu. Womit der Gin Tonic geboren war. Seine Beliebtheit nimmt bis heute nicht ab und inzwischen gibt es für jede Gin-Sorte auch das passende Tonicwater.

Alkoholfreier Gin: Eine Neuheit?

Alkoholfreies Bier dürfte inzwischen jedem bekannt sein.

Allerdings gibt es inzwischen ebenso auch alkoholfreien Wein, Rum, Whisky und eben Gin. Diese erfreuen sich zunehmender Beliebtheit.

Alkoholfreier Gin kann für jegliche Art alkoholfreier Cocktails verwendet werden. Und da es auch von dieser, nicht berauschend wirkenden Variante des Schnapses viele verschiedene Geschmackssorten gibt, ist für jeden Gaumen etwas dabei.

Das Vorgehen bei herkömmlichem Gin sieht so aus, dass mithilfe von Alkohol Aromastoffe aus den Pflanzenteilern gelöst werden, um die Mischung anschließend zu destillieren.

Die Herstellung von alkoholfreiem Gin ähnelt dabei der von normalem Gin. Allerdings werden die Aromastoffe aus den Pflanzenteilen meist einzeln her ausgesetzt und später als Mischung zusammengeführt. Hierbei kommt manchmal auch Alkohol zum Einsatz. Dieser wird aber anschließend wieder herausgelöst.

Damit in Gin wirklich als Gin gilt, braucht er mindestens einen Alkoholgehalt von 37,5 %. Somit ist Alkoholfreier Gin genau genommen kein echter Gin.

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