Die Gründe, warum Gin immer noch en vogue ist und es auch bleiben wird

Kaum ein anderes Getränk gibt es in so vielen Sorten, wie es beim Gin der Fall ist. Fast wöchentlich kommen neue Sorten auf den Markt und sie alle behaupten, ein Alleinstellungsmerkmal zu besitzen. Dabei dreht sich alles um das Brennverfahren oder um die verwendeten Zutaten, diese werden in Fachkreisen “Botanicals” genannt.

Aufgrund dieser Vielfalt ist Gin ein echtes Kultgetränk. Doch nicht nur das Getränk selbst ist ganz besonders, sondern auch die Flaschen, in denen der Gin abgefüllt ist, sind schon häufig echte Hingucker. Beim Gin-Brennen geht es aber um Traditionen und nicht um moderne Technologien, wie sie in anderen Bereichen unseres Lebens Einzug halten. Alles über Gin und warum es definitiv en vogue bleiben wird, erfahren Leser hier!

Die Geburtsstunde des Gins

Genau genommen basiert der Gin auf einer medizinischen Grundlage. Um 1650 hat ein Arzt auf der Suche nach einem Medikament gegen Bauchschmerzen mit Alkohol und Wacholder experimentiert. Er nannte das Medikament “Genever”.

Da allerdings damals auf hochwertigen Alkohol eine erhebliche Luxussteuer erhoben wurde, versuchte der Arzt eine günstigere Alternative zu schaffen. Nun ließ man das Gebräu erneut gären und fügte diesem weitere Zutaten (Botanicals) hinzu. Das war die eigentliche Geburtsstunde des Gins.

Ein neuer Boom beim Gin

Gerade in den letzten Jahren verzeichnet der Gin einen neuen Boom. Stellt sich die Frage, warum das frühere Kultgetränk nun einen derartigen Hype erlebt und heute auch bei jungen Leuten so beliebt ist. Zwar hatte der Gin in den Bars schon immer seinen festen Platz, doch inzwischen findet man ihn auch zunehmend in den heimischen Bars. Ein wichtiger Grund ist die Qualität des Gins.

Gin und der Imagewechsel

Neben der hohen Qualität des Kultgetränks ist aber auch der Imagewandel ein wichtiger Grund, warum der Gin heute so beliebt ist. In vergangenen Zeiten war der Ruf des Gins sehr derb, denn eigentlich waren es nur die „harten Kerle“, die ein Glas in der Bar tranken.

Heute hat sich das grundlegend geändert. Egal, ob Mann oder Frau, ob jung oder alt, der Gin ist überall gleichermaßen beliebt. Die Hersteller haben auf diese Veränderungen und die Verbraucherbedürfnisse entsprechend reagiert.

Die gigantische Vielfalt

Gin trumpft mit dem Vorteil der gigantischen Vielfalt. Beinahe scheint die Anzahl an Gin Arten unendlich zu sein. Es darf aber nur dann von Gin gesprochen werden, sofern Wacholder bei der Destillation verwendet wurde und der Mindestalkoholwert bei 37,5 % Vol liegt.

Schon die Vielfalt der Etiketten kann schon recht verwirrend sein. Neben Begriffen wie “Handcrafted”, “Small Batch” oder “Vapor Infusion” kann man sich auch noch entscheiden zwischen “London Dry”, “Dry”, “Distilled”, “Sloe”, “New Western Dry”. Insgesamt wurde in den heutigen Gin Sorten der starke Wacholder-Geschmack etwas reduziert und durch angenehme Aromen etwas gemildert.

Doch auch die Optik hat sich in den vergangen zwei Jahrzehnten verändert. Die Einheitsflaschen wurden längst durch dekorative Hingucker ersetzt. Schon allein diese veränderte Optik der Gebinde sorgt für viel Aufmerksamkeit. Außerdem gibt es weitere Veränderungen bei den modernen Gin-Sorten, denn es gibt ihn nicht nur in Form des beliebten Gin Tonic, sondern es gibt inzwischen auch vielfältige Formen von Cocktails.

Die Anwendungsvielfalt

Früher galt der Gin als das Getränk der britischen Royals. In den Bars blieb er häufig unbeachtet und gerade die moderne Gemeinschaft zeigte kaum Interesse an dem Getränk. Durch die enorme Anwendungsvielfalt, mit der sich der Gin heutzutage präsentiert, hat sich aber nun ein echter Wandel vollzogen. Für jede gut sortierte Bar sind die zahlreichen Gin Sorten heute einfach ein Muss.

Dank der Sortenvielfalt konnte der Gin nun einen wahren Boom auslösen. Gleichzeitig lässt sich der Gin extrem vielfältig anwenden. Gin wird nur von den allerwenigstens Menschen pur getrunken. Die Kombination mit einem bitteren Tonic ist aber nicht jedermanns Sache. Gin kann auch sehr gut in Form von milden Cocktails genossen werden.

Das macht einen echten Gin aus

Für einen Gin ist die typische Note des Wacholders ein eindeutiges Merkmal. Hier aber werden die Aromen während der Destillation dem Alkohol zugefügt. Ein echter Gin muss immer einen Mindestgehalt an Alkohol von 37,5 % aufweisen und er enthält jede Menge weitere Aromen. Um den vielfältigen Gin Sorten die ganz besondere Note zu verleihen, stehen mehr als 100 Botanicals zur Verfügung. Der Wacholder ist immer zwingend die Grundzutat, allerdings obliegt es den Herstellern, welche weiteren Zutaten für den Geschmack der jeweiligen Sorte hinzugefügt werden.

Die zahlreichen Destillerien in Deutschland

Der neue Hype, den der Gin nun schon seit einigen Jahren erlebt, hat auch dazu geführt, dass es in Deutschland inzwischen eine Vielzahl an Destillerien gibt, die Gin als neues Kultgetränk erkannt und sich entsprechend darauf spezialisiert haben. Die Black-Forrest-Destillerie ist besonders bekannt, da sie den Titel als „bester Gin weltweit“ im Jahr 2011 gewinnen konnte.  Heute gehört der einst angestaubte Geschmack des Wacholders längst der Vergangenheit an und die Möglichkeit, die unterschiedlichsten Aromen zu probieren, ist extrem groß geworden. Das beginnt zum Beispiel mit Aromen wie Safran, Ingwer, Muskat oder Malz. Hier gibt es wirklich unzählige Nuancen, die alle für eine ganz besondere und gleichzeitig einzigartige Note sorgen.

Tatsache ist aber: Der Gin Tonic ist und bleibt der Klassiker unter den Gin Getränken. Gleichzeitig haben sich aber hier die Darreichungen deutlich verändert. Es ist nicht mehr zwingend so, dass der Gin mit einer Scheibe Limette serviert wird. Inzwischen gibt es auch Varianten, bei denen einen Gurkenscheibe verwendet wird. Hinzu kommt, dass es den Gin nun auch in Form von Longdrinks gern genossen wird.

Beliebt ist Gin aber nach wie vor aufgrund der einzigartigen Symbiose, die der Gin mit dem Tonic Water eingeht. Hier trumpft ganz klar der bittere Tonic Geschmack, der sich nach wie vor großer Beliebtheit erfreut. Das Tonic unterdrückt hier nicht die würzig-angestaubte Note des Gins, ebenso wie die Bitterkeit. Dennoch sorgt das Tonic dafür, dass der Gin so sehr gut trinkbar wird, wobei aber die Geschmacksknospen nicht zu stark beeinflusst werden. Doch auch die Kohlensäure spielt hier eine wichtige Rolle. Denn sie sorgt letztlich dafür, dass der Gin Tonic zu einem raffinierten Getränk wird und zum anderen perfekt geeignet ist, um einen Longdrink zu mixen. Außerdem kann der Gin Tonic ein toller Fresh-Up für laue Sommerabende sein. Wie stark das Getränk sein soll, hängt jeweils immer von der Menge des verwendeten Gins ab.

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