Alles was du über Dry Gin wissen musst

Gin ist per Definition eine trockene Spirituose, was man sich durch die Sortenbezeichnung Dry Gin – „trockener Gin“ – durchaus herleiten kann. Dry Gin hat viele Parallelen und Übereinstimmungen mit dem „London Dry Gin“, was eine weitere Gin Sorte darstellt. Dennoch ist bei den beiden Gin Sorten nicht alles identisch und der Dry Gin ist es wert näher betrachtet zu werden.

Steht Dry Gin nur für Trockenheit?

„Dry“ steht in der Welt der Spirituosen nicht unbedingt für „trocken“, sondern stellt eher ein Gegenpol zu „süß“ dar. Daher steht „Dry“ nicht nur für Trockenheit, auch wenn dies diesen Gin besonders auszeichnet. Um einen Gin „Dry“ nennen zu dürfen, müssen weitere Vorgaben eingehalten werden. Zum einen ist bei der Herstellung dieser Gin Sorte die Zugabe von Zucker lange Zeit verboten gewesen. Dadurch entsteht automatisch eine „trockene“ bzw. „nicht süße“ Spirituose. Seit 2014 gibt es eine neue EU-Verordnung, die im Dry Gin einen geringen Zuckeranteil von 0,1 g/Liter erlaubt.

Zum anderen muss diese Gin Sorte mindestens zweimal destilliert werden. Bis dahin gelten die gleichen Vorgaben wie beim London Dry Gin.

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Die Herstellung von Dry Gin

Im Vergleich zum London Dry Gin, darf beim Dry Gin beliebig oft destilliert werden. So besteht auch die Möglichkeit unterschiedliche Botanicals alleine in  Ethylalkohol mazerieren zu lassen und anschließend zu brennen. Die Destillate der unterschiedlichen Botanicals werden zum Schluss vom Brennmeister verschnitten bzw. vermählt und anschließend erneut destilliert. Was für den Brennprozess sehr aufwendig ist, bringt Vorteile bei der geschmacklichen Komposition des „Dry Gin“, denn hier kann der Brennmeister den Gin nach seinen geschmacklichen Vorstellungen zusammensetzen.

Ein weiterer Vorteil bei der Herstellung eines Dry Gin ist die Erlaubnis „naturidentische“ Farb- und Aromastoffe“ während und auch nach der Destillation beigeben zu dürfen.

Neben allen diesen Möglichkeiten, mit Farb- und Aromastoffen spielen zu dürfen ist eines jedoch per Definition und EU-Verordnung festgelegt: Die Wacholderaromen müssen im Vordergrund stehen.

Gin Herstellung Infografik

Geschmack von Dry Gin

Der Name ist Programm. Dry Gin hat einen durchaus trockenen Charakter und die Wacholdernote steht per Definition im Vordergrund. Darüber hinaus sollte er nicht süß schmecken. Es sei denn, besondere Botanicals wie zum Beispiel Früchte geben dem Gin einen fruchtigen Geschmack, der dann auch an „Süße“ erinnern lässt. Die Botanicals entscheiden auch über die weiteren Aromen des Gins. Daher kann diese Ginsorte durchaus kräuteratig, würzig, blumig oder fruchtig schmecken. Durch die vielen zulässigen Brennvorgänge, bei denen Botanicals einzeln oder zusammen destilliert werden können, ist der „trockene Gin“ meistens eine sehr ausgewogene und runde Gin Sorte. Manche Gin Liebhaber sind daher jedoch auch der Meinung, dass diesem Gin das gewisse Etwas sowie „Ecken und Kanten“ fehlt. Ein Gin mit harmonischen Aromen ist wiederum perfekt geeignet um Cocktails oder Longdrinks zu mixen

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Die Definition eines Dry Gin

Für die Herstellung von Dry Gin muss Ethylalkohol landwirtschaftlichen Ursprungs und angemessener Qualität verwendet werden und einen Ursprungsalkoholgehalt von 96 % aufweisen. Dieser Gin muss zudem mindestens zweimal destilliert sein. Es dürfen jedoch beliebig viele Destillationsdurchläufe vorgenommen werden. Dabei können die verwendeten Botanicals einzeln, chargenweise oder alle zusammen dazugeben werden. Das Wacholderbeerenaroma muss beim fertigen Gin deutlich im Vordergrund stehen. Des Weiteren darf ein ein Gin mit der Sortenbezeichnung „dry“ nicht in besonderer Weise gesüßt werden und nur einen Zuckergehalt von maximal 0,1g/Liter aufweisen. Erlaubt ist jedoch die Zugabe von naturidentischen Farb- und Aromastoffen.

Diese Dry Gins musst du probiert haben:

Gin Mare
Boar Gin
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