6 Gin Sorten die man kennen sollte

Neue Gin Sorten machen die Spirituose wieder modern.
Genauer gesagt entsteht gerade ein richtiger Hype um diese uralte Spirituose. Veraltet wirkt sie dabei gar nicht, denn es entstehen ständig neue, moderne Gin’s.
Dabei ist nicht nur das Flaschendesign extravagant, sondern auch die Wahl der verwendeten Botanicals außergewöhnlich.

Diese rasante Entwicklung führt dazu, dass neue Gin Sorten entstehen oder alte Gin Sorten ausgegraben und neu interpretiert werden. Das schöne dabei ist, dass mutige und experimentelle Brennereien besondere und neuartige Gins auf den Markt bringen.

Befremdlich ist jedoch, dass sich die vielen Gins zum Teil nur schwer einer Gin Sorte unterordnen lassen. London Gin, Schwarzwald Gin, Gin aus München oder Hamburg. Das sind häufige Slogan auf dem Etikett. Dabei ist nur der London Gin eine Gin Sorte und keine Herkunftsangabe.

Wer sich für Gin interessiert – egal ob Anfänger oder eingeschworener Liebhaber – muss einige Basics kennen, um Gin zu verstehen. Insgesamt gibt es 6 Gin Sorten ihre Herstellung ist manchmal gesetzlich geregelt und manchmal sind Sorten entstanden um gesetzliche Regelungen zu umgehen. Alle gemeinsam haben diese Gin Sorten jedoch die Verwendung von Wacholder als Grundzutat und einen Alkoholgehalt von mindestens 37,5 % vol. Alkohol.

gin-entdecken.de hat die 6 Gin Sorten genauer betrachtet und zeigt dir hier die Gin Kategorien die man kennen sollte.

Einblicke in die verschiedenen Gin Sorten

Herstellung der Gin SortenOberflächlich betrachtet wird Gin in zwei Gin Sorten unterteilt. Zum einen ist es der Distilled Gin und zum anderen der Compound Gin. Diese Sorten beschreiben jedoch eher eine Herstellungsmethode. Der Distilled Gin ist dabei die aufwändigere Herstellungsart. Unter dieser sich auch weitere Untersorten angesiedelt haben. Da sich die Begriffe Distilled Gin und Compound Gin nicht im Sprachgebrauch angesiedelt haben, verzichten einige Hersteller oft auf diese Angabe und benennen nur die Untersorte. Auch sind die Zutaten sowie die Herstellungsmethode bei einigen Brennerei ein wohl gehütetes Geheimnis, weshalb man ebenso wenig Hinweise auf die Herstellungsmethode geben möchte.

Wir haben uns diese zwei Gin Sorten dennoch genauer angeschaut und beschreiben dir hier die Unterschiede.

Distilled Gin

Distilled Gin ist genau genommen die Hauptsorte der meisten erhältlichen Gins. Jeder Gin, der durch Mazeration (Einweichen der Botanicals in Reinalkohol) und anschließender Destillation produziert wird, darf sich Distilled Gin nennen. Wichtig dabei ist, dass keine geschmacksgebenden Stoffe (Botanicals), nach der Destillation hinzugegeben werden dürfen. Der nach dem Destillationsvorgang fertige Gin, darf nur noch filtriert, mit Wasser verdünnt und bei Bedarf durch eine geringe Menge Zucker aufgezuckert werden.

Info: Auch beim Destillationsverfahren können weitere Botanicals dem Reinalkohol zugeführt werden. Dabei behilft man sich mit so genannten Körben die mit Botanicals befüllt am oberen Ende der Brennblase befestigt werden. Der durch erhitzen entstehende Alkoholdampf, schwebt dann durch die Botanicals im Korb und nimmt dabei Aromen auf.

Da Distilled Gin, wie bereits erwähnt eher eine Herstellungsmethode beschreibt, wird der Begriff auf Gin Etiketten häufig nicht verwendet. Unter Distilled Gin gibt es jedoch weitere Gin Sorten wie z.B Dry Gin oder London Gin. Auch diese Sorten sind ein Indiz für Distilled Gin.

Compound Gin

Compound Gin beschreibt eine sehr einfache Herstellungsmethode. Auch dabei kommt das Mazerationsverfahren eingesetzt. Die Botanicals kommen in den Reinalkohol und werden dort mehrere Stunden belassen. Dabei spaltet der Reinalkohol die Zellwände der Botanicals und nimmt die darin eingeschlossenen Aromen auf. Nach diesem Mazerationsverfahren ist der Gin jedoch fertig und wird nicht wie bei Distilled Gin erneut destilliert.

Diese Gin Sorte ist auch als „Bathtub Gin“ bekannt. Dies kommt durch die einfache Herstellungsmethode die theoretisch auch in der Badewanne zuhause durchgeführt werden kann. „Bathtub Gin“ ist allerdings eher als neckischer Begriff für diese Gin Sorte bekannt und wird daher ebenfalls kaum auf Flaschenetiketten zu finden sein.

Es sei denn man baut sein ganzes Marketing auf diesem „neckischen“ Begriff auf.
So erreichten die Gins von Cornelius Ampleforth der als verrückter Professor bekannt ist große Bekanntheit in der Gin-Szene. Zu Beginn experimentierte Cornelius Ampleforth in den eigenen vier Wänden mit außergewöhnlichen Zutaten. Man sagt, dass die ersten Versuche in seiner Badewanne durchgeführt wurden.

Weitere bekannte Gin Sorten

Nun kommen wir zu den Untersorten und zu den bekannteren Bezeichnungen einer Gin Sorte.

London Gin

Kaum jemand weiß, dass London Gin keine Herkunftsbezeichnung ist, sondern eine Gin Sorte beschreibt, die überall auf der Welt hergestellt und auch so genannt werden darf. Verwirrend wird es jedoch mit anderen Angaben auf der Flasche wie z.B. „Plymouth Gin“ oder „Schwarzwald Dry Gin“. Hier handelt es sich durchaus um eine Herkunftsangabe. Wir merken uns einfach:

„Die große, bekannte Stadt in England beschreibt eine Gin Sorte. Alle anderen Städte, Regionen oder ähnliches die in Verbindung mit dem Wort Gin auf ein Etikett gedruckt werden, sind Herkunftsangaben“.

Ob diese Herkunftsangaben geschützt sind oder nicht, interessiert uns eher weniger.

Doch zurück zum London Gin (London = große, bekannte Stadt in England = Gin Sorte und keine Herkunftsangabe). Bei der Herstellung von London Gin gelten die schärfsten und auch einige gesetzlich vorgeschriebene Auflagen. Nach der Destillation des Gins, darf nur noch eine sehr geringe Menge Zucker zugesetzt werden. Außerdem ist es verboten, dem Gin nach der Destillation weitere Zutaten beizumengen. Wie man erkennt, gibt es sehr große Zusammenhänge mit der Gin Sorte „Distilled Gin“. Der kleine Unterschied zwischen London Gin und Distilled Gin ist, die noch geringere Zuckermenge die dem Gin beigefügt werden darf. Sehr häufig ließt man auf den Etiketten der Gins aber nicht nur London Gin sondern London Dry Gin.

Dry Gin

Dry Gin ist eine eigene Sorte die allerdings eher aus einem Gesetz heraus entstanden ist.

In der Vergangenheit wurde der Begriff „Dry“ sehr häufig von Brennereien eingesetzt ohne eine direkte Bedeutung zu haben. Auch gab es keine Unterschiede zu verschiedenen Sorten.
Wer wollte, konnte sich diesen nicht geschützten Begriff auf die Flasche drucken.

2014 änderte eine EU-Richtlinie die Bedeutung von Dry Gin. Wer nun „Dry“ auf sein Etikett drucken möchte, darf bei der Herstellung des Gin nur 0,1 g Zucker auf 1 Liter dem Gin zugeben. Dies ist so viel wie auch beim London Gin eingesetzt werden darf.

Die Bezeichnung „London Dry Gin“, wie man sie auf vielen Gin Flaschen finden kann, ist daher eine Verdopplung. Aus Marketingzwecken, wird der Begriff aber weiterhin verwendet.

Old Tom Gin

Auch hier haben wir wieder eine anerkannte, aber nicht geschützte Gin Sorte. Old Tom Gin, darf sich theoretisch jede Gin Brennerei auf ihre Flaschen schreiben.

Fachleute der Gin-Szene erwarten jedoch auch bei dieser Sorte schon sehr bald klare Regelungen. Es ist verwunderlich, dass gerade ein so alte Gin Sorte wie der „Old Tom Gin“ nicht geschützt ist.

Der Old Tom Gin ist im Prinzip das Gegenstück zum „Dry Gin“ oder „London Gin“.
Denn dem Old Tom Gin, wird bewusst eine größere Menge Zucker zugesetzt, um diesen Süßer zu machen.

Während der Entstehungsgeschichte des Gin im 18. Jahrhundert, machte man dies genau so. Damals aber um den bitteren und zum Teil qualitativ schlechten Gin zu versüßen und trinkbar zu machen.

Heute müssen wir uns um die Qualität keine Sorge mehr machen. Und können uns darüber freuen, dass Brennereien mit dem Old Tom Gin eine Tradition und die Geschichte des Gin aufrecht erhalten.

New Western Style Gin

Gin erweckt gerade großes Aufsehen in der Welt der Spirituosen. In den letzten Jahren entwickelten sich zahlreiche neue Gin-Marken. Häufig von kleinen Unternehmen und Start-Ups, welche Gin ein neues Image verpassen.

Dank dieser Entwicklung ist Gin nicht mehr nur ein Bestandteil vieler Cocktails, sondern wird auch gern pur genossen.

Und diese vielen neuen Gin´s lenken den Blick nicht nur auf die Gin-Spirituose im Allgemeinen, sondern sie bringen auch noch jede Menge Abwechslung mit. Denn bei den Ideen neue Gin´s auf den Markt zu bringen, experimentieren moderne und kleine Brennereien häufig mit neuen, besonderen Botanicals.

Dabei steht Wacholder nicht mehr immer im Vordergrund. Und dafür gibt es eine Gin Sorte, die New Western Style Gin’s.

Sie beschreiben all die Gin’s, die sich nicht einer bekannten und traditionellen Gin Sorte unterordnen lassen.

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