Alles was du über London Dry Gin wissen musst
London Dry Gin ist wohl die bekannteste Gin Sorte, die überall und bei jedem präsent ist. Wenn es um Gin geht wissen viele aber nicht, dass es auch bei dieser Spirituose viele unterschiedlichen Gin Sorten gibt. Der London Dry Gin bildet dabei den Klassiker unter den Gins, obwohl er gar nicht aus London stammt.
London Dry Gin – Der Klassiker unter den Gins
London Dry Gin, das ist nicht nur ein Name mit dem man durch seine Bekanntheit ein gutes und sicheres Marketing betreiben kann. Vielmehr ist es auch das Qualitätsmerkmal schlechthin unter den vielen Ginmarken und ein traditionsreicher Gin.
Dabei sollte man jedoch nicht den Fehler machen und den London Dry Gin untrennbar mit der gleichnamigen Stadt in England in Verbindung bringen. In London liegt zwar die Geburtsstätte dieser Gin Sorte, aber er unterliegt keiner geschützten Herkunftsbezeichnung. London Dry Gin kann demnach überall auf der Welt destilliert und abgefüllt werden.
Die Geschichte des London Dry Gin
Die Entstehung des London Dry Gin und die Gründe dafür sind leider nicht eindeutig belegt. Wahrscheinlich ist die Entstehung der Tatsache geschuldet, dass im frühen 18. Jahrhundert so allerhand Gin gepanscht wurde und der Alkoholkonsum der britischen Bevölkerung sehr stark anstieg.
Die weit vor dem 17. Jahrhundert beliebte und weit verbreitete Gin Sorte, könnte man heute mit dem Old Tom Gin vergleichen. Dies war damals ein gesüßtes Destillat, bei dem der Alkoholgehalt weniger spürbar war und daher in Unmengen getrunken wurde. Außerdem war die Brenntechnik noch nicht so weit gediehen und der Einfachheit halber wurde nur einmal gebrannt. Dabei wurde auch der „gesundheitsschädliche“ Vor- und Nachlauf mit abgefüllt.
Der London Dry Gin war demnach die Antwort auf die unsauber gebrannten Gins und entwickelte sich zur Edel-Spirituose die auch im Königshaus gern gesehen war
So wird London Dry Gin hergestellt
Um einen Gin mit der Bezeichnung „London Dry“ zu benennen müssen strenge Auflagen bei der Herstellung eingehalten werden. Zunächst wird ein Neutralalkohol aus landwirtschaftlich erzeugten Rohstoffen wie z.B. Getreide hergestellt. In diesem Neutralalkohol werden dann die gewünschten Botanicals mazeriert oder perkuliert. Bei der Perkulation strömt der gasförmige Alkohol während dem Brennen durch Siebe mit den Botanicals und nimmt die Aromen auf.
Nachdem dieser zweite Brennvorgang abgeschlossen ist, darf beim London Dry Gin kein weiterer Benndurchgang erfolgen. Außerdem ist es streng untersagt dem Gin Farb- oder Aromastoffe nachträglich beizumischen. Des Weiteren darf dem Gin nur eine sehr begrenzte Menge von ca. 0,1 g/Liter Restzucker aufweisen und muss einen Alkoholgehalt von mindestens 37,5 % vol. Alk. Haben.
Diese Herstellungsweise ist das Erfolgsgeheimnis und das Alleinstellungsmerkmal des London Dry Gin.
Der Geschmack eines London Dry Gin
Der Geschmack kann von Marke zu Marke durch die vielen Botanicals mit denen eine Brennerei arbeiten kann sehr verschieden sein. Wie beim Dry Gin muss auch beim London Dry Gin die Wacholdernote per Definition im Vordergrund stehen. Des Weiteren werden durch die Vorgabe, alle Botanicals gleichzeitig zu brennen, eher weniger Botanicals verwendet als zum Beispiel bei einem Dry Gin. Aber gerade weil der London Dry Gin daher nicht mit Zutaten und Aromen überhäuft ist, schätzt die Barszene und Kenner diese Gin Sorte.
Die Definition eines London Dry Gin
- Zweifache Destillation bei der alle Botanicals zeitgleich destilliert werden
- Ob Mazeration, Perkulation oder Digestion ist bei der Zugabe der Botanicals egal
- Der fertig gebrannte Gin muss einen Alkoholgehaltn von mindestens 70 % vol. Alk. aufweisen und darf nicht unter 37,5 % vol. Alk. Trinkstärke mit Wasser verdünnt werden.
- Es dürfen keine Farbstoffe- und Aromen nach dem Brennvorgang zugesetzt werden
Diese London Dry Gins musst du probiert haben:
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